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Vom Leadership wird Klarheit erwartet. Ein klarer Fall, oder?
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Alles soll möglichst präzise, soll unschütterlich sein. Wer wankt, hinkt. Wer sichtbar strauchelt, wird gern abgesägt. Alles muss klar messbar sein. Klar beurteilbar bleiben. Was nicht greifbar ist, soll auch nicht um sich greifen.
Es gibt nur ein Problem dabei: Klarheit ist ein Ideal, das es nicht gibt. Der schmale, klare Weg ist immer ein Balanceakt. Wie oft kippen wir nach links oder rechts ab?
Klarheit ist eine permanente Gratwanderung, ein Abwägen, ein Unterwegssein, ein Beziehungsgeschehen – kein jemals abgeschlossener Zustand. Wir erkennen nur stückhaft & oft undeutlich wie durch einen trüben, alten Spiegel hindurch. Momente der Klarheit sind Geschenke. Auch sie sind der Zeitlichkeit unterworfen.
Klar ist: Wir brauchen mehr Klarheit. Aber wir dürfen lernen, sie mehr als Weg zu sehen, der immerzu einer bleibt. Wer klar sehen möchte, muss sich darüber klar werden: Auf dieser Welt gibt es kein Ankommen, doch Balance hält man am besten, wenn man in Bewegung bleibt. Wir sind Strauchelnde vor dem Herrn. Doch ein Schritt wird dann fester, wenn er gegangen wird. Der sich immer wieder neu ausrichten lässt.
Deshalb ist & bleibt Demut die dauerhafte Gefährtin der Klarheit. Leadership darf dieses Unterwegssein & die Spannung spürbar machen, vorleben, aushalten & kommunizieren. Wer die Organisation mit nimmt auf diesen Weg, kommt der Transformation näher.
![]() | Infos zum Autor: Tobias Siebel ist Theologe, Germanist, |
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